Haiti Projekt Bayern
Haiti ist ein auf der Insel Hispaniola in den großen Antillen gelegener Inselstaat und umfasst den Westen derselben, der Osten wird von der Dominikanischen Republik eingenommen. Haiti hat circa 10 Millionen Einwohner, die zum größten Teil afrikanischer Abstammung sind. Hauptstadt von Haiti ist Port-au-Prince. Obwohl Haiti zu französischen Kolonialzeiten zu einem der reichten Länder weltweit gehörte und Perle der Antillen genannt wurde, zählt es inzwischen durch die schwache Wirtschaft und Diktaturen der Vergangenheit zu dem ärmsten Land der westlichen Hemisphäre. 80% der Bevölkerung müssen von weniger als 2 USD pro Tag leben. Dieses Land wurde am 12. Januar 2010 vom schlimmsten Erdebeben der vergangenen hundert Jahre mit über 200.000 Toten und 1,2 Millionen Obdachlosen und anschließend von einer verheerenden, bisher beispiellosen Choleraepidemie heimgesucht.
Das Haiti Projekt Bayern (vormals "Bamberger Haitiprojekt") widmet sich unter der Schirmherrschaft von Hilfe in Not e.V. (Vorsitzender Dr. Georg Knoblach), der nachhaltigen Unterstützung Haitis, indem seit 2011 haitianische Ärzte regelmäßig in Bamberg weitergebildet werden. Dies geschieht mit verschiedenen Kooperationspartnern am Bamberger Klinikum, aber auch in niedergelassenen Praxen. Bisher ausgebildet wurden Ärzte auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Thoraxchirurgie und Anästhesie (siehe Abb. links oben: haitianische Ärzte zur Ausbildung im Bamberger OP). Das Haiti Projekt Bayern ist Hilfe zur Selbsthilfe und betrachtet die haitianischen Ärzte auf Augenhöhe. Alle Mitarbeiter des Projektes betreuen die haitianischen Ärzte persönlich und arbeiten vollständig ehrenamtlich, so dass alle Spenden zu 100 % der Hilfe in Haiti zufließen. Außerdem werden in Les Cayes, einer Stadt mit 200.000 Einwohnern im Süden Haitis zusammen mit den in Bamberg weitergebildeten Ärzten gezielt medizinische Projekte unterstützt (technische Apparate, Verbandmaterial, Medikamente) und in Port-au-Prince ein Waisenhaus. Die Hilfe erreicht damit auch die Ärmsten vor Ort und wirkt nachhaltig.